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Geschichte

Die Quelle

Einst war der Flecken Natur, auf dem der Ort Heiligenbronn jetzt steht, ein Sumpfgebiet mit vielen Bächen und Quellen.
Und mit einer dieser Quellen fing alles an:
Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde ihr laut Legende heilbringende Wirkung zugeschrieben und deshalb kamen immer mehr Menschen. An dem segensreichen Ort wurde bald ein Bildstock aufgestellt und die Quelle nannte man heiliger Brunnen. (Spätestens jetzt wissen Sie, als geneigte/r Internetnutzer/in auch, warum Heiligenbronn Heiligenbronn heißt)

Die älteste Urkunde, in der Heiligenbronn erwähnt wird, stammt aus dem Jahr 1385. Es ist eine Kaufurkunde, in der steht, dass ein Mönch namens Konrad ein Stück Land käuflich erworben hatte.

Brunnen

Gnadenbild

Gnadenbild von Heiligenbronn

An der Gnadenquelle stellte man ein holzgeschnitztes Bild der Schmerzensmutter Maria auf. Dieses Gnadenbild hat übrigens heute noch, fast 600 Jahre später, in der Gnadenkapelle seinen Platz. Wie damals steht das Bild also auch in der heutigen Zeit  an der Quelle, die unser Ursprung war.

Zu diesem Bild hat eine der ersten Schwestern ein Gebet verfasst. Dieses Gebet wurde zum Wallfahrtslied, das heute noch gesungen wird.

Zwei Kirchen – ein Ort

Es kamen viele Menschen mit ihren verschiedenen Hoffnungen und Sehnsüchten zum heiligen Brunnen und so wurde Heiligenbronn zum Wallfahrtsort.
Die Wallfahrer nahmen nicht nur, sie gaben auch:
Von ihrem gespendeten Geld konnte ein Marienkirchlein gebaut werden. Eine Zeit lang gab es in dem kleinen Ort zwei Kirchen: Die Wallfahrtskirche (beim Brunnen) und die Pfarrkirche.

David Fuchs – Klostergründer und Kirchenbauer

Lange Zeit hatte der Ort keine eigene „geistliche Leitung“. Im Jahr 1848 teilte der Königliche Kirchenrat Stuttgart Pfarrer Kapp, dem Pfarrer der Nachbargemeinde Sulgen, mit, dass es beabsichtigt sei, in Sulgen eine Stelle für einen Vikar einzurichten, der dann auch für Heiligenbronn zuständig wäre. Pfarrer Kapp lehnte mit der Begründung ab, dass ihm erstens kein Zimmer zur Verfügung stünde und zweitens das Geld sowieso knapp sei.
Stur, wie die Heiligenbronner eben waren, setzten sie alle Hebel in Bewegung und konnten sich am 01. Februar 1855 dazu bereit erklären, einem zukünftigen Vikar eine Mietwohnung auf ihre Kosten zu besorgen.
Am 17. Juni 1855 kam der Vikar David Fuchs nach Heiligenbronn und fand dort kein Pfarrhaus, eine verwahrloste Kirche, heruntergekommene Häuser und verarmte Bewohner vor. Alles in allem machte das wahrscheinlich keinen sehr rosigen Eindruck, doch David Fuchs ließ sich nicht entmutigen und war entschlossen, dem Zustand der Kirche des Örtchens und der Wallfahrt wieder aufzuhelfen. Diese Kirche brannte übrigens 1869 aufgrund eines Blitzeinschlags nieder und deshalb wurde 1871 eine neue Kirche gebaut. Am 07. Juli 1873 wurde sie durch Bischof Dr. Karl Josef v. Hefele eingeweiht.

David Fuchs starb am 05. Dezember 1885. Ständige Überbeanspruchung und schlechte Ernährung hatten Kraft und Gesundheit geschwächt.

Die ersten Schwestern und Kinder

Im Jahr 1856 begann David Fuchs, ohne eigenes Kapital, aber mit unverschämtem Gottvertrauen und viel Energie, ein Haus in der Nähe der Kirche zu bauen.
Die dazu notwendigen Mittel erbettelte er in den umliegenden Gemeinden, bei Nachbarn und Bauern.
Das Haus sollte ein Waisenhaus unter der Leitung von Schwestern des Dritten Franziskanischen Ordens werden.
Als das Haus fertig war, kamen im Frühjahr 1857 die ersten fünf Kandidatinnen. Mangels Klostererfahrung mussten sie von einer Schwester aus Dillingen/Donau ins klösterliche Leben eingeführt werden.
Am 09.09.1857 war die Einkleidung. Eine Woche danach wurden bereits die ersten vier Waisenkinder aufgenommen, wenige Jahre später beherbergte die Rettungsanstalt die ersten taubstummen (seit 1860) und blinden Kinder (seit 1868).
Eines der wichtigsten Ziele von David Fuchs und den Schwestern war es, den Kindern Wohnung und Bleibe zu geben und ihnen eine gute Erziehung, qualifizierte Bildung und berufliche Ausbildung zu ermöglichen.
Um dies zu gewährleisten, wurden die Schwestern zur Ausbildung  nach Paderborn, Dillingen, Schwäbisch Gmünd geschickt.

Eine rasante Entwicklung

Gott hielt weiterhin seine Hand über Heiligenbronn, denn die Zahl der Schwestern und Kinder nahm ständig zu:

  • 1864, also nur sieben Jahre nach der Gründung, war das Kloster das Zuhause von 19 Schwestern und 79 Kindern.
  • Wiederum sieben Jahre später, 1871, waren es schon 32 Schwestern, 16 Kandidatinnen, 68 Waisenkinder, 42 Taubstumme und 10 Blinde. (Für alle Kopfrechenmuffel: Das sind insgesamt 168 Personen!)
  • Um das Jahr 1900 standen im Dorf Heiligenbronn 40 Häuser mit 209 Einwohnern und im Kloster lebten 400 Personen (Schwestern und Kinder.)
  • 1937 hatte die Gemeinschaft der Franziskanerinnen den Höchststand von 322 Professschwestern erreicht.

Die Filialen bis zum Jahre 1957

Bis 1957 gehörten dem Mutterhaus Heiligenbronn folgende 16 Filialen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart an:

  • Waldachtal – Heiligenbronn (bei Horb)
  • Baindt (Kreis Ravensburg)
  • Birnau bei Überlingen 
  • Freudenstadt
  • Neuhausen/Fildern
  • Schloss Roseck bei Tübingen
  • Sulgen bei Schramberg
  • Europäischer Hof in Stuttgart
  • Riedlingen
  • Rottweil
  • Ahldorf (Kreis Freudenstadt)
  • Börstingen (Kreis Freudenstadt)
  • Salzstetten (Kreis Freudenstadt)
  • Lützenhardt (Kreis Freudenstadt)
  • Heuchlingen bei Schwäbisch Gmünd
  • Balgheim (Kreis Tuttlingen)

Der Auftrag

Das Evangelium leben, hieß der Gründungsauftrag und so ist es für uns immer vorrangig geblieben, uns für behinderte und benachteiligte Menschen einzusetzen.

Dies geschah

  • in der Betreuung von sozial benachteiligten Kindern, von hör- und sehgeschädigten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Schule, Heim und Werkstätten
  • im Dienst in Kindergärten verschiedener Gemeinden
  • in der Pflege von alten und kranken Menschen in der Familie
  • in der Betreuung von Menschen in Erholung und Rehabilitation
  • in der gemeinsamen religiösen Besinnung und in der Begegnung mit der Jugend bei Einkehrtagen und Exerzitien sowie in anderen Formen des gemeinsamen Lebens

Die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn

Die Anforderungen in den verschiedenen Einrichtungen stiegen, die Anzahl der Schwestern, die im Dienst der behinderten Menschen arbeiten konnten, nahm aber ab und die Klostereintrittszahlen sanken. Immer mehr freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden eingestellt.
Der Wunsch, dass Heiligenbronn weiterhin Heimat für behinderte und benachteiligte Menschen sein soll, bestand also, aber wir Franziskanerinnen konnten nicht mehr alleine dafür sorgen.
Aus diesem Grund rief der damalige Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Walter Kasper, 1991 die stiftung st. franziskus heiligenbronn ins Leben, die fortan für die vielen verschiedenen sozialen Angebote in Heiligenbronn verantwortlich ist.
Zum 01. Juli 1993 übertrug unsre Kongregation allen Grund und Boden und alle Immobilien an die Stiftung, unter der Bedingung eines dinglichen Wohnrechts für die Schwesterngemeinschaft.

Diese Skulptur stand bis zur Übergabe in der Hauskapelle der Schwestern. 1993 wurde sie an die Stiftung übergeben.

Unterstützung für ehemalige Heimkinder

Unterstützung für ehemalige Heimkinder – Franziskanerinnen von Heiligenbronn und Stiftung St. Franziskus bekennen sich zur Verantwortung für Heimkinderzeit (1949 – 1975)

Das Kloster Heiligenbronn und die Stiftung St. Franziskus als dessen Rechtsnachfolger in den sozialen Aufgaben bekennen sich zur Verantwortung für Gewalt- oder Missbrauchserfahrungen ehemaliger Kinder und Jugendlicher in der Heimerziehung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ehemaligen Heimkindern oder den von ihnen bevollmächtigten Personen wird seitens des Klosters und der Stiftung St. Franziskus Hilfe und Einsicht bei der Aktenrecherche, der Ausstellung von Bescheinigungen und der Antragstellung angeboten. In rund 100 Fällen ist diese Hilfe in den vergangenen Jahren bereits erfolgt, einschließlich des inzwischen abgeschlossenen Projekts „Heimerziehung in Baden-Württemberg 1949-1975“ zu Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe.

Auch gibt es das Angebot, dass ehemalige Heimkinder mit einer Ordensschwester oder einem beauftragten Stiftungs-Verantwortlichen über ihre Erfahrungen und Erlebnisse sprechen können.
Der Ordensgemeinschaft von Heiligenbronn und der Stiftung St. Franziskus ist es wichtig, die damaligen Ereignisse genau anzuschauen, sich intensiv damit auseinanderzusetzen, sie in einen entsprechenden historischen und sozialen Kontext einzuordnen und von Unrecht betroffenen ehemaligen Heimkindern die größtmögliche Unterstützung zu bieten.

Die Schwestern möchten ehemaligen Heimkindern, die in Einrichtungen der Franziskanerinnen von Heiligenbronn lebten und dort aufgrund von Verfehlungen Einzelner Unrecht erfahren haben, bei der Verarbeitung des Erlebten unterstützen. Die Schwestern und die Stiftung St. Franziskus bedauern zutiefst etwaige Verfehlungen und bitten die Betroffenen um Verzeihung.

der Wortlaut der Mitteilung von Kloster und Stiftung im Ganzen

Jubiläumsjahr 2007

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