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Kirchenkonzert am 18.März 2007

Schon lange bestehen persönliche Verbindungen zwischen dem Musikverein Frohsinn aus Tennenbronn und Heiligenbronn. So war es anlässlich des Klosterjubiläums für den Musikverein selbstverständlich, einen Beitrag zum Jubiläumsprogramm 2007 beizusteuern. Er tat dies mit einem Kirchenkonzert am 18. März in der Kloster- und Wallfahrtskirche St. Gallus unter der musikalischen Leitung von Meinrad Löffler.
So spielte das Orchester den ersten und dritten Satz aus der Sinfonie “La Passio de Crist” des katalanischen Künstlers Ferrer Ferran. Es war dies die zweite Premiere des Stückes, das der Musikverein eigens für das 150-jährige Jubiläum von Kloster und sozialer Einrichtung in Heiligenbronn einstudiert hat.

Die Besucher und Besucherinnen der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche erwartete Musik, die unter die Haut ging. Bilder aus der Ausstellung zum “Leben Jesu” des peruanischen Künstlers Raul Castro machten deutlich, was die Musik des Orchesters erzählte – die Geschichte Jesu, seine Kindheit und seinen Leidensweg. Superior Rolf Oster führte mit Texten aus dem Propheten Jesaja in die einzelnen Sätze der Sinfonie ein.

Nach der Begrüßung von Superior Oster und dem Grußwort des Vorsitzenden des Musikvereins “Frohsinn” Tennenbronn, Georg Fleig, wurde das Konzert eröffnet mit dem “Adagio” von Tomaso Albinoni in einer Bearbeitung für Blasorchester von Jacob de Haan.

Danach folgte der erste und dritte Satz aus der Sinfonie “La Passio de Christ”. Der Spannungsbogen endete mit dem “St.Florians Choral” von Thomas Doss. Die Glocke der St. Gallus Kirche ließ das Erlebte nachklingen, bevor die Zuhörer mit stehenden Ovationen den Musikern samt Dirigenten Beifall zollten.

Das Orchester dankte es mit dem Choral “O du mein Trost und süßes Hoffen” von Alfred Bösendorfer.

Das Frohsinn-Orchester, das dieses Programm auch in der katholischen Kirche von Tennenbronn gespielt hatte, widmete sein Heiligenbronner Konzert der Stiftung St. Franziskus. Die Spenden der Konzertbesucher in Höhe von 2100 Euro kommen der Schule für Hörgeschädigte und ihrer Investition in neue Gegensprechanlagen für den Unterricht zugute. Die Bildpräsentation mit den Figuren aus Haus Lebensquell hatten Josef Fleig und Bianca Hock ausgearbeitet, Hans-Jörg Hilser übernahm in beiden Konzerten die taktgenaue Vorführung.

Programm des Kirchenkonzertes

Begrüßung – Superior Rolf Oster

Grußwort – Georg Fleig

Adagio
Thomas Albinoni (1671-1751)Arr. Jacob de Haan

La Passio de Christ
Ferrer Ferran (*1966)

Einführung aus dem Buch Jesaja 9,1-6; 11,1-5

1. Satz
Verkündigung – Geburt Jesu
Flucht nach Ägypten
Ermordung der Unschuldigen
Heimkehr
Johannes – Taufe Jesu

Einführung aus dem Buch Jesaja 52,13-53,12

3.Satz 
Einzug in Jerusalem
Ankunft im Tempel – Tempelreinigung
Ankündigung seines Todes
Das AbendmahlIm Garten Gethsemani – Verhaftung
Geißelung – VerhöhnungPilatus vor dem Volk – Verurteilung
Kreuzweg – Kreuzigung
Tod
Hoffnung

Meditation aus dem ostkirchlichen Hymnus Akathistos zum Heiligen Antlitz (Vorauspublikation des Collegium Orientale, Eichstätt)

St. Florian Choral
Thomas Doss (*1966)

Zugabe
Choral “O du mein Trost und süßes Hoffen”
Alfred Bösendorfer

aus der Berichterstattung Schwarzwälder Bote vom 20.3.07

In den ersten und dritten Satz der Sinfonie “La Passio de Christ” führte Pfarrer Oster mit Prophetenworten aus Jesaja ein. Verkündigung und Geburt wurden vom Holzbläserchor in leuchtend warmen Farben geschildert und trugen eine freudig-hymnische Klangsprache, während bei Kindermord und Flucht mit peitschenden Trommelschlägen und dissonant aufschreienden Saxophonen Hass und Brutalität in die Musik einzogen.

Die Solo-Oboe (Siegfried Weisser) stand bei den Weisen für das Fremdartige, drückte aber zusammen mit der Soloflöte im Ganzen der Sinfonie Jesu innerste Seelenbewegung aus.

Gravitätische Tonschritte markierten die Würde der Schriftgelehrten im Tempel, während der 12-jährige Jesus durch helle Harmonik dargestellt wurde. Der erste Satz gipfelte in einem überirdisch glanzvollen Höhepunkt, als sich bei der Taufe Jesu der Himmel öffnete.

Die Leiden des “Gottesknechtes” aus Jesaja waren nach triumphaler tänzerischer Musik zum Einzug in Jerusalem mit wunderschöner Blockflötenweise (Sabrina Dedezius), Klarinetten und Schellen wichtigster Inhalt der musikalischen Aussage des dritten Satzes.

Nach dem fröhlichen “Hosianna” flammten alarmierende Signale auf, gefolgt von abrupten Blechstakkati und wild zirkulierenden Figuren. Aus dem Schlagwerk stampften die Soldatenstiefel und Röhrenglocke und Tenorhörner stimmten schon den Totenchoral an.

Während das Abendmahl in weichem Flöten- und Hornklang gestaltet war, verfinsterte sich die Stimmung zunehmend mit grellem dissonantem Blech und explosiven Tubastößen, die fast körperlichen Schmerz verursachten. Spott und Hohn der Saxophone brachen überfallartig ein, die Hosianna-Schreie wurden zum “Kreuzige ihn”. Inmitten der “Geißelschläge” und des unaufhaltsam nervtötenden Rhythmus’ der Kreuzigungsbrutalität war immer wieder die einsame Oboe als Jesu Stimme zu vernehmen, bis nach dem Crescendo “Es ist vollbracht” eine große Stille eintrat.

Dem Liebeslied der Flöte schlossen sich die Holzbläser und bald das Gesamtorchester an zu einem triumphalen Siegesrhythmus, zu dem an der Leinwand das Bild vom Sohn gezeigt wurde, der im himmlischen Arm des Vaters ruht. Vertieft wurde dieser triumphale Auferstehungsgedanke durch den ostkirchlichen Hymnus zum Heiligen Antlitz, den Pfarrer Oster als Meditation vortrug.

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