Sr. M. Euphemia Dennochweiler wurde am 23. August 1928 in Unterböbingen, Kreis Schwäbisch Gmünd, geboren. Sie trat am 29. April 1946 in die Gemeinschaft der Franziskanerinnen von Heiligenbronn ein. Dort legte sie am 16. März 1950 ihre Profess ab. Sie verstarb am 07. Mai 2024 im 96. Lebensjahr und im 75. Jahr ihrer Ordensprofess.
Sr. Euphemia trat in die Gemeinschaft ein mit dem Anliegen: Gott und den Menschen dienen. Dies wurde konkret in verschiedenen Filialen wie Sulgen, Börstingen, Salzstetten und Baindt. Im Mutterhaus in Heiligenbronn arbeitete sie 20 Jahre lang bei den so genannten vollsinnigen Mädchen im Internat. Dazu absolvierte sie berufsbegleitend eine Ausbildung zur Heimerzieherin.
Von 1984 bis 1986 unterstützte sie die Arbeit in der Korbmacherei, bevor sie in der Wallfahrtskirche den Dienst der Mesnerin übernahm. 25 Jahre versah sie diese Aufgabe mit viel Herzblut und hohem Engagement. Nach ihrem so genannten Ruhestand lebte sie im Pflegekonvent St. Franziskus.
Dort wurde sie allerdings schnell vom Kinder- und Familienzentrum der Stiftung St. Franziskus engagiert. Mit viel Ausdauer und Liebe strickte sie bis zum vorletzten Tag ihres Lebens Unmengen von Wollsocken für die Neugeborenen. Auch im Wallfahrtsladen wurden ihre selbst gestrickten Strümpfe gerne gekauft.
Wer sie in ihrem Zimmer besuchte, traf sie oft beim Stricken oder beim Kreuzworträtsel lösen an. Beides hat ihr im Ruhestand viel Freude bereitet.
Sr. Euphemia hat ihren Dienst in großer Verantwortung getan. Sie scheute sich nicht vor einer Auseinandersetzung, wenn dies in ihren Augen nötig war.
Sr. Euphemia hat nie viel Aufhebens um ihre Person gemacht. Sie war da – ganz präsent. Sie war informiert über die Geschehnisse in der Welt und in ihrer Umgebung. In ihrer Erinnerung und in ihrem Gebet waren die vielen Menschen gegenwärtig, die sie in ihrem Leben begleitet hat. So hatte sie Fotos von den Kindern in Börstingen und Salzstetten an ihrer Wand. Sie pflegte zeitlebens den Kontakt mit ihren ehemaligen Schülerinnen.
Sie schauten gerne die Bilder an, die ihr Kinder der Kita des David-Fuchs-Hauses malten.
Ihre Familie war ihr sehr wichtig. Den Kontakt pflegte sie über Besuche, Anrufe und Briefe. Gerne erzählte sie uns von den neuesten Familienmitgliedern und den Geschehnissen in der Familie.
Bei ihrem 70 jährigen Professjubiläum 2020 sagte sie, dass im Rückblick gesehen, die schönen Momente ihres Ordenslebens überwiegen. Die Erfahrungen von angenommen sein und verstanden werden, gaben ihr Kraft für den Weg. So wurde das Wort Jesu in besonderer Weise Wirklichkeit, das ihr in der Profess 1950 zugesprochen wurde: Bleibt in meiner Liebe Joh15,9. In dieser Liebe zu bleiben war ihr ein tiefes Anliegen.
Kraftquelle auf ihrem Weg war ihr die gemeinsame Eucharistiefeier und das gemeinsame Beten. Seit 2020 begleitete sie zudem ihr Jahreswort aus dem Buch Genesis: Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir und will dich segnen! Gen 26,24
Wir danken Sr. Euphemia für ihr klares Lebenszeugnis, das unsere Gemeinschaft geprägt hat und das bis in ihr Sterben hinein erfahrbar wurde.
Möge sie die Liebe Gottes erfahren, der sie ein Leben lang vertraut hat.