Am 08. Oktober 2021 feiern sechs Schwestern ihr Professjubiläum:
Sr. M. Norberta Peter schaut auf 70 Jahre zurück, Sr. M. Martha Scheffold und Sr. M. Franziska Teufel auf 65 Jahre und Sr. M. Consummata Eisele, Sr. M. Carola Pötter, Sr. M. Johannella Schönberger auf 60 Jahre.
Sr. M. Norberta Peter stammt aus Adrazhofen bei Leutkirch und trat 1949 in den Nachkriegsjahren im Kloster Heiligenbronn ein.
Als Kindergärtnerin war Sr. M. Norberta an vielen Orten tätig: in Baindt, im Kindergarten in Schramberg-Sulgen, in Heiligenbronn in verschiedenen Gruppen von gehörlosen Menschen. Von 1986 bis 2001 war sie bei Senioren im Gehörlosenbereich und im Kloster tätig.
Die längste Zeit ihres Dienstes verbrachte sie in St. Antonius, Waldachtal in der Schule und im Gruppendienst.
Neben all den verschiedenen Aufgaben war Sr. Norberta immer auch künstlerisch tätig. So ist ihre Darstellung der „sieben Schmerzen Mariens“ hier in Heiligenbronn in der Krypta unterhalb des Altarraumes der Kirche zu sehen. Ihr künstlerisches Wirken ist auch weit über Heiligenbronn hinaus bekannt – Tonarbeiten auf Stein, Kreuzwege, Ausstellungen in Bad Wimpfen, in Leutkirch („Regina Pacis“), im Priesterseminar von Sumba (Indonesien)…
Sr. M. Norberta spürte vor allem in schwierigen Situationen deutlich die Nähe und Kraft Gottes.
In den 70 Jahren ihres Ordenslebens war ihr ein Wort aus dem Johannesevangelium wichtig: Wenn einer mich liebt, den wird mein Vater lieben und wir werden kommen und bei ihm wohnen.
In vielen Krankheitstagen und -jahren trug und trägt sie das vertrauensvolle Gebet: Du hast mich gewollt – Du wirst immer bei mir bleiben.
Ihre Bitte in der heutigen Zeit ist, dass der Geist der Liebe und des Vertrauens in der Gemeinschaft wirkt und sie stärkt für die Aufgaben SEINES Willens in der Stiftung und in der Kirche.
Sr. Franziska Teufel wurde 1937 in Bittelbronn, Kreis Horb am Neckar geboren.
Viele Jahre arbeitete sie in der Verwaltung.
Sie trug 18 Jahre lang die Verantwortung in der Kandidatur und später im Noviziat für die Ausbildung junger Frauen.
Von 1991 bis 2002 war sie Generaloberin der Gemeinschaft. In ihre Amtszeit fiel 1993 die Übergabe der Einrichtung an die Stiftung St. Franziskus. Von 1991 bis 2006 war sie darüber hinaus im Stiftungsrat, davon 5 Jahre als Vorsitzende.
Jetzt in ihrem Ruhestand ist sie ansprechbar für Aufgaben aller Art.
Sie sagt: Wichtig ist mir das Apostolat der Gemeinschaft in den sich mit dem Älterwerden verändernden Möglichkeiten. Ich wusste immer: Das was ich tue, egal in welcher Aufgabe, ist Teilhabe am Charisma der Gemeinschaft. Erste Priorität war für mich: Mein Leben Gott zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet auch, verfügbar sein, da wo ich gebraucht werde. Der Glaube an Gottes Liebe und Treue und das Vertrauen auf Jesus Christus hat mich in allen Situationen gestärkt und auch in schwierigen Zeiten getragen.
Als Schriftwort begleitet sie: Es genügt dir meine Gnade, denn die Kraft kommt in der Schwachheit zur Vollendung. 2 Kor 12,9
In Treue zur Berufung leben, ist ihr Wunsch für die Gemeinschaft.
Trotz aller äußeren Zwänge und Notwendigkeiten wünscht sie der Stiftung die Kreativität, sich immer neu am Evangelium zu orientieren.
Im Blick auf die Kirche ist ihr Wunsch, die Umsetzung des II. Vatikanischen Konzils sowie in Demut und Bescheidenheit mit den Menschen ohne jede Ausgrenzung zu leben.
Sr. Martha Scheffold kam1929 in Olzreute, Kreis Biberach zur Welt.
Sr. Martha war ein Leben lang im Kontakt mit Menschen. So kam sie einen Tag nach ihrer Profess ins Kurhaus St. Elisabeth nach Freudenstadt. Dort lebte und arbeitete sie fast 40 Jahre in der Betreuung der Kurgäste. Nach der Auflösung dieser Filiale kam sie ins Mutterhaus zurück und versah den Dienst an der Pforte.
Mit viel Herzblut und Leidenschaft war sie viele Jahre im Wallfahrtsteam tätig, führte Gruppen in der Ausstellung „Leben Jesu“. In diesen Begegnungen konnte sie Zeugnis ablegen von ihrem persönlichen Glauben. Sie beschreibt, dass sie durch diese Begegnungen bei den Führungen ganz oft als Beschenkte zurückkam. Einige Jahre half sie im Wallfahrtsladen mit.
Auch noch nach ihrer „Pensionierung“ sorgte sie sich um das leibliche Wohl der Besucher, die an die Pforte kamen. Seit der Coronapandemie ist das nicht mehr möglich.
Die Begegnungen mit Gästen machte ihr immer viel Freude.
Sie wollte zur Ehre Gottes arbeiten.
Als tragend in ihrem Ordensleben benennt sie die Eucharistie und das Gebet. Dabei ist ihr die Herz-Jesu-Verehrung wichtig. Aus der Begegnung mit Jesus schöpft sie Kraft für ihren Alltag.
Sie lebt im Vertrauen auf Gott und das Gebet ihrer Mitschwestern. Sie hofft, dass die Gemeinschaft weiter bestehen wird und Zukunft hat. Für die Stiftung St. Franziskus betet sie täglich um den Segen Gottes und den Beistand des Hl. Geistes.
Sr. M. Carola Pötter erblickte in Talheim das Licht der Welt und trat 1959 ins Kloster Heiligenbronn ein. Zwei Jahre zuvor wurde sie sich ihrer Berufung zum Ordensleben klar. Fasziniert und angesprochen hat sie die freundliche, frohe, einfache, bescheidene und offene Art der Schwestern. Das gab den Ausschlag für ihren Eintritt in Heiligenbronn.
Als Jugend- und Heimerzieherin war sie viele Jahre lang im Gehörloseninternat tätig. In dieser Zeit engagierte sie sich in verschiedenen Projekten, wie die Neugründung von „Familiengruppen“.
Von 1992 bis 1998 war sie gefragt bei der Aufbauarbeit in Baindt. So begleitete sie die Phase der Einstiftung der Einrichtungen in die Stiftung St. Franziskus in Baindt.
1998 – 2002 wurde ihr die Leitung von Haus Lebensquell anvertraut. Auch im Haus Lebensquell leistete sie Aufbauarbeit mit der Einrichtung und Ausstattung des Hauses, der Kursangebote und vielem mehr.
Nach einer Sabbatzeit lebte sie ab 2003 im Konvent St. Josef in Baindt. Zusammen mit Sr. M. Johannella baute sie die Pilgerherberge aus, machte Angebote für die Menschen der Umgebung und lebte als geistliche Zelle in der Stiftung. Nach einer erfüllten Zeit in Baindt, lebt sie seit Mitte Juni 2021 im Mutterhaus in Heiligenbronn.
Das Wort aus dem Buch Jesaja war und ist ihr Stütze: Fürchte Dich nicht, ich habe dich erlöst. Ich habe dich beim Namen gerufen, Du gehörst mir. Worte aus den Psalmen sind ihr Herausforderung und Erfahrung: Dein Angesicht, Herr, will ich suchen und Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt, hast mir das Trauergewand ausgezogen; darum singt dir mein Herz.
In schwierigen Situationen hat sie ein Wort aus dem Buch Josua durchgetragen:
Sei unerschrocken und sei nicht verzagt, denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du hingehst.
Für die Gemeinschaft wünscht sie sich die Bereitschaft, wach zu sein für die Zeichen der Zeit, offen für die Nöte der Menschen und immer mehr ein „Gnadenort“ zu werden.
Den Vorständen der Stiftung St. Franziskus, allen Menschen, die in ihr leben und arbeiten wünschst sie Gottes Schutz und Segen, Heilung und konkrete Hilfe.
Der Wunsch und ihr Gebet für die Kirche – Mehr Mut für den Synodalen Weg, mehr Ökumene
Sr. Maria Consummata Eisele wurde in Heidenheim an der Brenz geboren und ist dort aufgewachsen.
Die erste Begegnung mit den Schwestern von Heiligenbronn war in ihrer frühesten Kindheit in Heiligenbronn-Waldachtal. Am Gnadenort Heiligenbronn selbst wurde ihr die Klarheit ihres Weges geschenkt.
Viele Jahre ihres Ordensleben war sie in der Schule für Hörgeschädigte in verschiedenen Aufgabenfeldern tätig. Ihre besondere Sorge war, lernbehinderte, hörgeschädigte Kinder für das Leben vorzubereiten und diese zu Jesus zu führen. Danach – ab 1996 – wurde ihr die Begleitung der Wallfahrer und Führungen in der Ausstellung zum Leben Jesu von Raul Castro wichtig. Gleichzeitig wurde ihr der Aufbau der neu gestalteten Klosterbibliothek anvertraut.
Heute lebt sie im Konvent La Verna, arbeitet ihren Kräften gemäß in der Klosterbibliothek und bringt die Anliegen der Menschen im Gebet vor Gott.
In ihrem Ordensleben erlebt sie immer wieder die Gegenwart und Führung Gottes, Seine Bewahrung und Sein Geleit auch unter schwierigen Bedingungen.
Worte aus dem Johannesevangelium und des Apostels Paulus waren und sind ihr Wegbegleiter: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben (Joh 14,6). Zur Zeit der Ewigen Profess war es das Wort aus dem 1. Korintherbrief: Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben.
Später war es ein Wort aus dem Philipperbrief: Alles vermag ich durch ihn, der mir die Kraft gibt und aus dem 1. Korintherbrief: Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit.
In den langen Ordensjahren hat sie viele Überraschungen, aber noch viel mehr Gottes Treue, liebende Zuwendung und Sein Geleit erfahren. Für alles sei Ihm Lobpreis und Dank gesagt.
In schwierigen Situationen hat sie ein Wort aus dem 1. Korintherbrief (15,10) durchgetragen:
Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben. Mehr als sie alle habe ich mich abgemüht – nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir.
Die Gewissheit, dass ER da ist, gepaart mit einem langsam wachsendes Vertrauen, dass ER mein Leben und die Aufgaben in der Hand hält und mir die Kraft gibt, treu zu sein
In ihrem Beten für die Gemeinschaft, Wallfahrt, Stiftung und Kirche ist die Bitte, dass der Heilige Geist, Gottes Schutz und Segen wirksam sei.
Sr. M. Johannella Schönberger stammt gebürtig aus Augsburg und wuchs in Weißenhorn bei Neu-Ulm auf.
Zu ihrem Eintritt in Heiligenbronn trug bei, dass sie für Waisenkinder und ungeliebte Kinder sorgen wollte. Da in der Blindenwerkstatt Unterstützung nötig war, lernte sie das Bürstenhandwerk. So war sie als Meisterin viele Jahre in der Bürstenmacherei tätig in der Ausbildung von blinden und sehbehinderten jungen Menschen. Den Verkauf, den Vertrieb und den Werkstattbetrieb teilte sie viele Jahre mit einer Mitschwester.
Von 2003 bis 2021 lebte sie in Baindt. Dort betreute sie zusammen mit Sr. M. Carola Pilger, war ansprechbar für die Nöte und Anliegen der Menschen der Umgebung und brachte im Gebet die Stiftung und die Menschen der Umgebung vor den Herrn. Seit 2021 ist sie wieder im Mutterhaus in Heiligenbronn anzutreffen.
Hier will sie weiterhin offen bleiben für Gott und die Menschen. Ihr größter Wunsch ist: Dass alle Menschen Gott erkennen und ihn lieben.
Durch viele Unsicherheiten und Ängste hat der Herr sie begleitet und durchgetragen. So kann sie voll Zuversicht, im Vertrauen auf Gott den Weg weiter gehen im Wissen, dass alles gute Wollen und Vollbringen von Gott kommt.
Dieser Glaube an Gottes Liebe und seine Vorsehung, die sie in ihrem Leben erfahren durfte, hat sie getragen in schweren Zeiten. Wichtig waren ihr Vorbilder wie ihre Eltern, gute Menschen, Heilige und ganz besonders zwei geistliche Begleiter.
Der Wunsch für die Gemeinschaft:
Dass wir auf Gott hin geöffnet leben und dass unser Kloster ein Gnadenort bleibt, in dem Gottes Liebe und Sein Wirken erfahrbar sind – auch durch jede einzelne Schwester.
Der Stiftung St. Franziskus wünscht sie:
Sie soll weiterhin offen bleiben für Notleidende unserer Zeit. Alle Mitwirkenden mögen von der Liebe Christi angesteckt, sich und ihre Talente einbringen zum Wohle Aller.
Der Kirche wünscht sie, dass sie als Haus Gottes offen bleibt für alle Menschen:
Kirche als Leib Christi mit vielen Gliedern, die durchpulst sind von Seinem Leben, sollen immer mehr eins werden und füreinander sorgen.