Sr. M. Severina Förderer wurde am 20. März 1923 in Rettigheim (Kreis Heidelberg) geboren.
Sie trat am 13. Juli 1945 in die Gemeinschaft der Franziskanerinnen von Heiligenbronn ein.
Ihre Profess feierte sie am 21. April 1948.
Sie verstarb am 01. August 2020 im 98. Lebensjahr und im 73. Jahr ihrer Ordensprofess.
In diesen 72 Jahren arbeitete Sr. M. Severina von ihrer Profess an bis 1954 im Mutterhaus bei gehörlosen und blinden Menschen.
Von 1954 bis 1956 absolvierte sie eine Ausbildung zur Krankenpflege im Elisabethenkrankenhaus in Ravensburg. Nach drei Jahren in einer Gruppe mit blinden Mädchen lebte und arbeitete sie auf Schloß Roseck bei Tübingen. Nach 10 Jahren Dienst in der Krankenpflege kam sie 1969 nach Freudenstadt und versah dort den Dienst der Konventoberin. 14 Jahre später wechselte sie ins Mutterhaus und übernahm die Betreuung der Geistlichen und Gäste des Klosters. Diesen Dienst versah sie 23 Jahre lang mit viel Herzblut. 2006 schließlich zog sie sich von diesem Dienst zurück und wurde dem Pflegekonvent St. Franziskus angegliedert.
Sie trat kurz nach dem Krieg in die Gemeinschaft ein. Von ihrem abenteuerlichen Weg von Heidelberg nach Heiligenbronn hat sie immer wieder anschaulich erzählt.
In Heiligenbronn wurde sie durch die Jahre vom Wallfahrtsort mit der Quelle und der schmerzhaften Mutter Gottes geprägt.
Das Wort aus dem Johannesevangelium begleitete sie dabei ein Leben lang:
Ich bin der gute Hirt. Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich! Joh 10,14
Sr. Severina bleibt uns in Erinnerung als ein Mensch mit viel Humor und Witz. Mit ihren Ideen konnte sie ihre Mitschwestern immer wieder neu überraschen.
Gerne setzte sie ihre Gaben und ihre Kraft ein zum Wohl der Mitschwestern und zum Wohle aller, für die sie da war. Sie ging dabei häufig über ihre Grenzen hinweg.
Mit Hingabe malte sie Bilder, die sie fotografieren ließ und als Grußkarten verschenkte. Vermutlich hat jede ihrer Mitschwester eine solche Karte zum Namenstag oder Geburtstag bekommen oder diese Karten auch weiter verschenkt.
Sr. Severina war sehr freiheitsliebend und selbstständig. Bis ins hohe Alter konnte sie sich diese Eigenständigkeit bewahren. Jeden Tag üben und sich bewegen war ihr Motto, mit dem sie sich fit halten wollte.
So war es für sie ein schwerer Schritt, sich ganz in die Pflegestation einzufügen.
Wir danken Sr. Severina für Ihren Dienst in und für die Gemeinschaft, für ihr Wohlwollen und ihre Großzügigkeit. Möge der auferstandene Herr alle Wunden heilen, ihr Friede und Freude schenken und sie so in die Vollendung und ins Leben führen.