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April 2019: “… der bringt reiche Frucht!”

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Joh 15,5

Dieses Wort aus dem Johannesevangelium drückt die Erfahrung der beiden Schwestern Reinholda und Irmentrudis aus, die am 01. April 2019 den Wallfahrtsort Heiligenbronn bei Waldachtal verlassen und ins Mutterhaus zurückkehren.
Die offizielle Verabschiedung wird am 25. April im Rahmen des Wallfahrtsgottesdienstes um 9 Uhr stattfinden.

Nach 128 Jahren geht für die Franziskanerinnen von Heiligenbronn eine wichtige und wertvolle Präsenz in Heiligenbronn-Waldachtal zu Ende.
1891 wurden die ersten Schwestern nach Heiligenbronn entsandt, um die Betreuung von 52 Kindern zu übernehmen. Schule und Internat prägten den Wallfahrtsort viele Jahre lang.
1988 – fast 100 Jahre später – wurde die Schule geschlossen, die Präsenz der Schwestern ging weiter.
1989 kamen Übersiedler aus Russland und Polen nach Heiligenbronn bis sie Arbeit hatten und ihren eigenen Wohnraum beziehen konnten.
In diese Phase kam Sr. M. Reinholda Zirkel nach einer Auszeit im September 1990 nach Heiligenbronn. Sie begleitete den Umzug ihrer Mitschwestern nach Freudenstadt im Jahre 1992. Mit drei weiteren Schwestern betreute sie den Wallfahrtsort und die ankommenden Flüchtlinge aus Bosnien und Kroatien sowie Asylanten aus Afghanistan, Iran und Irak. Diese Phase ging bis zum Jahr 2000.

Die damalige Generaloberin Sr. M. Bonaventura Hauser gab ihr bei der Versetzung als Auftrag mit auf den Weg: Mach was aus der Kirche! Diesen Auftrag nahm sie im Vertrauen auf die Schmerzhafte Mutter Gottes von Heiligenbronn an und wurde Schritt für Schritt geführt. Es fanden sich großzügige Spender und Spenderinnen für die Renovation der Kirche. Ihre ehrenamtliche Arbeit im Katholischen Bildungswerk trug weiter dazu bei sowie die jährlichen Dekanatswallfahrten nach Heiligenbronn, die kontinuierlich ausgebaut wurden.
Nach gut drei Jahren Renovationszeit wurde im Jahre 2000 die Kirche eröffnet. Zur Altarweihe kam der damalige Bischof Walter Kasper. Im Rückblick bezeichnet sie diese Entwicklung als Wunder der Gottesmutter.

Für die nächste Etappe kam Sr. M. Irmentrudis Berktold 1999 nach Heiligenbronn. Nach ihrer Pensionierung als Direktorin der Gehörlosenschule im Mutterhaus Heiligenbronn (Schramberg), ließ sie sich mit 63 Jahren noch auf eine ganz neue Aufgabe ein. Dazu absolvierte sie eine Fortbildung – zusammen mit Sr. M. Reinholda – zur Meditationsleiterin und später eine Fortbildung für Eutonie.
Nach der jahrelangen Arbeit mit hörgeschädigten Kindern wollte sie ganz bewusst in die Erwachsenenbildung einsteigen. Kurse wie Exerzitien im Alltag, meditativer Tanz, Angebote in der Mutter-Kind-Klinik etc. waren rasch in der Region etabliert.

Nach dem Verkauf der bisherigen Klostergebäude, zogen die Schwestern 2001 ins Pfarrhaus neben der Kirche um. Auch diese neue Phase wurde bewusst gestaltet.
Im Jahr 2002 entstand der Kräutergarten, den Sr. M. Reinholda bis heute liebevoll aufgebaut und gepflegt hat. Die renovierte Kirche und der angrenzende Kräutergarten waren und sind Anziehungspunkt für viele Gäste, Besucher, Wallfahrer.
Führungen in der Kirche und im Kräutergarten wurde von den Schwestern regelmäßig angeboten. Gerade der Kräutergarten wurde laut Sr. M. Reinholda zum Begegnungsort.
Die Menschen der Umgebung erlebten das Pfarrhaus als offene Tür. Wer Sorgen oder Probleme hatte, wer einfach ein offenes Ohr brauchte, konnte klingeln und wurde aufgenommen.
Es etablierte sich der Wallfahrtsgottesdienst an jedem Donnerstag um 9 Uhr.
Die sonntäglichen Gottesdienste um 9 Uhr wurden und werden von verschiedenen Geistlichen übernommen.
Maiandachten, Hochzeiten, Taufen, Wortgottesdienste wurden von den beiden Schwestern betreut. Jeden Tag beteten sie das Stundengebet in der Kirche.

Im Rückblick erzählen die Schwestern nach Führungen von Rückmeldungen wie das habe ich bis jetzt noch nicht so gesehen oder das hat mir gutgetan, ich komme wieder…,  die sie in ihrem Einsatz bestätigten und dankbar machten.
Die Papierrolle in der Kirche erzählt von solchen Momenten, hilft den Schwestern dankbar Abschied zu nehmen. Dankbar für das, was gewachsen ist, was Gott durch sie wirken durfte, auf welch reiche Frucht sie zurückschauen können.

So ist es für die Schwestern ein schmerzlicher und gleichzeitig dankbarer Abschied von ihrer Wirkungsstätte.
Vor allem die friedvolle, tiefe Atmosphäre in der Kirche wird ihnen fehlen. Ihre Hoffnung ist es, dass viele Menschen diesen Ort der Gnade weiterhin beleben und Menschen Heil finden können an Seele und Leib.

Wir Schwestern vom Mutterhaus danken Sr. M. Irmentrudis und Sr. M. Reinholda für ihren treuen Dienst im Apostolatsort Heiligenbronn und wünschen Ihnen ein gutes Ankommen wieder im Mutterhaus.

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.waldachtal-bewegende-abschiedsfeier-fuer-franziskanerinnen.d97d1cc5-64b1-4c84-b652-b7ca5f75c100.html

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