Pressebericht
Schramberg-Heiligenbronn (czh).
Frauenchor Vocalis und Gebärdenchor Oberschwaben ließen mit leisen Tönen in der St.-Gallus-Kirche in Heiligenbronn den lauten Terror in Paris vergessen.
Beim Benefiz-Konzert der beiden Chöre für gehörlose Kinder in Tansania zog der fantastisch-filigrane Gesang der acht Frauen mit den Gebärden des Gehörlosenchors die Besucher in der Klosterkirche in stillen Bann. So wurde der Musikgenuss erweitert mit einem sichtbaren Erlebnis der „übersetzenden“ Gebärden der elf Hörgeschädigten vor dem Frauenchor.
Schon der Gesang ließ alles Alltägliche vergessen, dazu kam die eigene Konzentration auf die Bewegung der Hände und die Mimik der schwarz gekleideten hörgeschädigten Chormitglieder – ein besonderes Konzert für offene Sinne.
Zu hören waren eingängige geistliche Chorsätze in Deutsch, Englisch und traditionelle Gesänge in afrikanischen Sprachen, teilweise begleitet von Keyboard, Querflöte und Perkussion.
Dem Auftritt kam zugute, dass die Zuhörer der Empfehlung der Sängerinnen folgten und erst zum Schluss ihre Begeisterung mit ausgiebigem Beifall hören ließen, der von den Hörgeschädigten mit heftigem Winken beider empor gestreckten Hände sichtbar ergänzt wurde.
Mit der Zugabe „Wir sind Engel für einander“ zog der Chor aus der Kirche aus.
Es war der 8. gemeinsame Auftritt von Vocalis aus Winterstetten im Kreis Biberach mit dem Gebärdenchor Oberschwaben, dem die Texte von ihrer gehörlosen Dirigentin in Gebärdensprache übersetzt wurden, so dass die elf Mitglieder in ihrer Sprache „mitsingen“ konnten.
Die Spenden aus dem Konzert unterstützen die Partnerschaft der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit der Gehörlosenschule Ruhuwiko in Tansania.
Dort werden 180 Schüler aus ganz Tansania unterrichtet, deren Aufenthalt im Internat, Schulgeld und Uniformen aus Spenden finanziert werden.
Seit diesem Jahr bewirtschaften dort ehemalige Schüler ein Gästehaus für Touristen, mit dem sich auch die Schule langfristig aus eigenen Mitteln finanzieren soll.